Ankern mitten am Meer – geht das? Natürlich nicht, aber mit dem Beidrehen – Manöver kann man sich auf einem Segelboot eine Pause verschaffen. Unter anderem auch um in Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken. Oder im Ernstfall eine Person oder Gegenstand aus dem Wasser zu bergen. Auch bei stürmischen Wetter kann beigedreht werden (und dann Beiliegen), so abzuwettern.

Das Manöver beginnt mit einer Wende, bei der die Genua oder Fock nicht auf die Lee – Seite geholt wird. Grosssegel wird in etwa Halberwind-Stellung gefiert und das Ruder in so eine Stellung gelegt damit das Boot stark anluvt. Das Ruder kann mit einer Leine fixiert werden.

 Beidrehen

In dieser dreier Stellung (Ruder, Grosssegel, Genua) passiert folgendes:
Bei der Wende verliert das Boot Geschwindigkeit, es wird durch den Winddruck auf die backstehende Genua abgebremst und langsam nach Lee gedreht. Das gefierte Grosssegel bewirkt keinen Vortrieb.
Das Drehen des Bootes nach Lee dauert so lange, bis das Grosssegel aus dem Windschatten der Genua kommt. Das Boot beginnt zu fahren, das Ruder beginnt zu wirken und dreht damit das Boot gegen den Wind. Damit wirkt Grosssegel nicht mehr, das Boot wird von der backstehenden Genua wieder abgebremst und langsam nach Lee gedreht.

Der Vorgang wiederholt sich.

Das Manöver beendet man mit der Freigabe des Ruders und schifften der Genua auf die Lee-Seite des Bootes.